Hamburg, 06. August 2025 – Nach dem erfolgreichen Produktionsstart im Januar beginnt bei Starlab ab sofort der Verkauf der ersten TipOne-Racks mit TipOne Post Consumer Rezyklat. Damit erreicht das Unternehmen nach jahrelanger Entwicklungsarbeit und dem systematischen Aufbau einer europäischen Recycling-Infrastruktur den nächsten Meilenstein: Aus Laborabfällen entstehen wieder hochwertige Laborprodukte. „Mit dem Verkaufsstart schließt sich nicht nur der Kreislauf – er beginnt erst richtig. Denn die neuen Racks können nach ihrer Nutzung erneut recycelt werden, und so dreht sich das Rad der Kreislaufwirtschaft unendlich weiter“, sagt Klaus Ambos, Geschäftsführer der Starlab International GmbH. Über 2.000 Labore sammeln seit Jahren ihre TipOne-Komponenten und ermöglichen so diesen geschlossenen Kreislauf für Laborkunststoffe. Aus europäischen Laboren erntet Starlab dafür viel positives Feedback.
Durchbruch für nachhaltige Laborwirtschaft
„Gemeinsam haben wir es geschafft“, freut sich Klaus Ambos. „Ohne das Vertrauen und die Teilnahme unserer Laborkunden wäre diese Kreislaufwirtschaft niemals möglich gewesen. Selbst in anspruchsvollen Branchen wie der Life Science kann Kunststoff nachhaltig werden, wenn alle an einem Strang ziehen.“
Der Verkaufsstart markiert den Höhepunkt einer zehnjährigen Reise: Von der visionären Produktentwicklung über den Aufbau einer europäischen Recycling-Infrastruktur bis hin zur ersten Produktion mit recyceltem Laborkunststoff. Die Böden der neuen Racks bestehen zu 75 Prozent aus genau dem Material, das die Labore selbst gesammelt haben – ein echter Kreislauf entsteht.
Das Konzept basiert auf der konsequenten Verwendung von Polypropylen (PP) im gesamten TipOne-System, wodurch eine direkte und effiziente Aufbereitung zu neuwertigem Material möglich wird. Seit 2021 sammeln Labore in Deutschland, Österreich, Frankreich, Großbritannien und ab diesem Jahr auch in Italien systematisch ihre TipOne-Kunststoffabfälle über den etablierten Recycling-Service.
Labore als Partner der Kreislaufwirtschaft
Die Resonanz aus den europaweit teilnehmenden Laboren ist durchweg positiv. „Wenn man die Pipettenspitzen von Starlab verwendet, sollte man am Recyclingprogramm teilnehmen. Es ist nahtlos – in unserem Labor funktioniert es wirklich gut. Wir verbrauchen eine sehr große Menge, daher ist es gut zu wissen, dass sie recycelt werden. Es ist einfach sinnvoll, etwas zurückzugeben und sicherzustellen, dass wir versuchen, den Prozess so nachhaltig wie möglich zu gestalten", erklärt Nisha Nair, Forschungsmitarbeiterin der University of Manchester.
Positive Resonanz kommt auch aus Deutschland: „Es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass durch das separate Sammeln und Recycling über Starlab insgesamt deutlich weniger Plastikmüll in unserer Abteilung anfällt und entsorgt werden muss. Ich konnte sogar die Kolleginnen aus den anderen Abteilungen in unserem Institut dazu motivieren, mitzusammeln", berichtet Sabine Schramm, Medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin in der Arbeitsgruppe Rebmann am Universitätsklinikum Essen.
Auch ein Labor in Frankreich ist Teil der Kreislauf-Bewegung: „Unsere Entscheidung, dem Recycling-Service beizutreten, entsprang unserem Engagement, Plastikmüll zu reduzieren und Closed-Loop-Recycling zu fördern. Das Sammeln ist einfach und die Abholung funktioniert so gut, dass unsere Laborprozesse gar nicht gestört werden. Der Service ist wichtig für unsere Nachhaltigkeitsstrategie und hilft uns dabei, viel weniger Kunststoffabfall zu produzieren. Es ist einfach beruhigend und motivierend zu wissen, dass unsere Materialien tatsächlich recycelt und wiederverwendet werden – so können wir genau nachverfolgen, was mit unseren Anstrengungen passiert", betont Ines Husseini, Ingenieurin für Mikrobiologie und Immunologie bei CovalX Analytics in Bordeaux.
Messbare Umweltvorteile durch Kreislaufwirtschaft
Die Umweltbilanz der Kreislaufwirtschaft ist beeindruckend: Durch die Zusammenarbeit mit der REMONDIS-Gruppe hat Starlab im Jahr 2024 bedeutende Ressourceneinsparungen erzielt. Das Recycling-Programm hat 2024 38,72 Tonnen CO₂-Äquivalent eingespart. Diese CO₂-Einsparung entspricht der jährlichen Bindungsleistung von ~ 1.575 Bäumen. Das entspricht etwa 40 Prozent der Bäume, die im berühmten Hyde Park in London (~ 4.000) wachsen, eine der bekanntesten grünen Oasen Europas. Bäume entziehen bei der Photosynthese CO₂ aus der Atmosphäre und speichern den Kohlenstoff dauerhaft in Holz und Wurzeln, wobei ein Baum nach Angaben von der gemeinnützigen Organisation ForTomorrow durchschnittlich jährlich etwa 24,6 kg CO₂ bindet. Da Starlab das Rezyklat im eigenen TipOne-Produkt vielfach wiederverwenden wird, werden die tatsächlichen Einsparungen mit jedem Durchlauf durch den Closed Loop sogar noch steigen.
Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) hat das Berechnungsmodell entwickelt. Die REMONDIS Resource Management GmbH hat damit die Daten ermittelt und die Erfolge durch ein offizielles Zertifikat bestätigt.
Anerkennung als innovatives Forschungsprojekt
Auch die Bundesregierung hat die Pionierarbeit von Starlab bereits gewürdigt. Als erstes Unternehmen der Branche erhielt Starlab eine Forschungszulage der Bescheinigungsstelle Forschungszulage (BSFZ) im Rahmen des Forschungszulagengesetzes (FZulG). Diese Auszeichnung unterstreicht die Bedeutung der jahrelangen Entwicklungsarbeit im Bereich des nachhaltigen Laborabfall-Managements.
Für die Zukunft plant Starlab, das Recycling-Programm auf weitere europäische Märkte auszuweiten und die Recyclingquote weiter zu erhöhen. „Unser Ziel ist es, die Vorreiterrolle auf dem Weg zu nachhaltigerem Pipettieren kontinuierlich auszubauen und Laborabfälle in Europa systematisch zu reduzieren“, so Ambos abschließend.