Nach einer intensiven ersten Woche zieht das Team um Kuratorin Olga Ulmann positive Zwischenbilanz
Frankfurt, 11. November 2025. Die temporäre Ausstellung „+1 – Hospitality as Artistic Practice“ hat sich in kurzer Zeit zu einem lebendigen Treffpunkt für Kunst, Architektur und Stadtgesellschaft entwickelt. Am 13. November endet das Experiment bereits mit einer Finissage.
Zwischen Leinwand und Begegnung: Die Ausstellung in der ehemaligen Mainova-Halle, Stiftstraße 30 zeigt, wie inspirierend ungenutzte Räume sein können, wenn sie für kreative geöffnet werden. „Statt klassischem White Cube treffen Malerei, Skulptur, Klang und Performance auf temporäre Architekturen der Zusammenarbeit. Es ist eine einzigartige Energie spürbar geworden: Zwischen Raum und Geste, Material und Blick entstand ein Feld gegenseitiger Resonanz“, sagt Kuratorin Olga Ulmann. Sie wünscht sich, dass mehr Immobilienunternehmen wie die Rock Capital Group ihre Objekte für solche künstlerischen Zwischennutzungen öffnen. „Vielleicht liegt gerade im Vorläufigen die Schönheit dieses Projekts – nichts ist fix, alles in Bewegung, und genau das macht es lebendig“
Von Frankfurt über London bis Beijing: Die Welt in der Mainova-Halle
Elf internationale Künstler aus Städten wie Frankfurt, Berlin, London, New York, Seoul und Beijing präsentieren in der Halle seit Ende Oktober eigens entwickelte Arbeiten, die von kollektiver Autorenschaft und interdisziplinärem Austausch geprägt sind. So begegnen sich etwa Skulptur und Sound in der Zusammenarbeit von Kendall Glover und Goswin Schwendinger, deren performative Installation den Raum in eine vibrierende Klanglandschaft verwandelt. Die Frankfurter Künstler Serkan Gören und Ning Yang zeigen Malereien, die das Spannungsverhältnis von Yin und Yang aufgreifen. Und Olga Ulmann selbst lässt gemeinsam mit François Schwamborn in einer Balloninstallation aus schimmerndem Stoff und Projektion ein poetisches Sinnbild für Nähe, Verletzlichkeit und Fürsorge entstehen.
Weitere Arbeiten reichen von immersiven Mixed-Media-Experimenten über digitalen Klang – und Videowelten bis hin zu einer Tanzperformance von Lisa Gareis, die zur Vernissage Malerei in Bewegung übersetzt hat.
Silent Auction: Ab 100 Euro können Interessenten mitbieten
Ein besonderes Format ist die Silent Auction, bei der Besucherinnen und Besucher noch bis zur Finissage am Donnerstag, 13. November, schriftlich und diskret Gebote auf ausgewählte Arbeiten abgeben können – ab einem Einstiegspreis von 100 Euro. Die Erlöse fließen vollständig an die beteiligten Künstlerinnen und Künstler.
Das Projekt versteht sich als Geste der Gastfreundschaft – sowohl im künstlerischen als auch im städtebaulichen Sinn. Die Rock Capital Group, die das Gebäude gemeinsam mit der Stadt Frankfurt neu entwickelt, hat die Halle bewusst für diese Zwischennutzung geöffnet. „Solche Formate machen erlebbar, wie Architektur, Kunst und Öffentlichkeit zusammenfinden können“, sagt Christian Lealahabumrung, geschäftsführender Gesellschafter der Rock Capital Group. „Leerstand wird zum Möglichkeitsraum – und Frankfurt hat einen Ort der Begegnung gewonnen. Diese Erkenntnis wird bleiben, selbst wenn das Projekt längst wieder beendet ist.“
Die Finissage findet am Donnerstag, 13. November, ab 18:30 Uhr statt – mit Musik, Gesprächen und vielen der beteiligten Künstlerinnen und Künstlern vor Ort.
Stiftstraße 30, Frankfurt am Main
Weitere Informationen:
instagram.com/plus_one_frankfurt