Hamburg, 19. November 2025 – Die richtige Handschuhwahl im Labor steigert die Sicherheit, Produktivität und Forschungsqualität. Wer diese Grundregeln befolgt, senkt das Verletzungsrisiko erheblich und verbessert Laborprozesse. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums seiner StarGuard-Handschuhmarke präsentiert Starlab einen Leitfaden zur optimalen Auswahl von Einweg-Laborhandschuhen. „Diese zehn praxiserprobten Tipps spiegeln unsere jahrzehntelange Erfahrung in der Entwicklung hochwertiger Laborhandschuhe wider, kombiniert mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Laborsicherheit“, sagt Klaus Ambos, Geschäftsführer von Starlab International GmbH. „Die richtige Handschuhauswahl erfordert das Verständnis von Leistungsstandards, Materialeigenschaften und anwendungsspezifischen Anforderungen – Wissen, das wir gerne mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft teilen.“
1. Grundlage der Sicherheit: PSA-Kategorie III-Konformität
Stellen Sie sicher, dass Ihre Laborhandschuhe der Persönlichen Schutzausrüstung Kategorie III (komplexes Design) entsprechen. Diese Kategorie schreibt regelmäßige externe Audits durch eine benannte Stelle vor. PSA Kat. III-Handschuhe schützen vor tödlichen oder irreversiblen Risiken – das macht sie für Laborarbeiten mit Chemikalien und biologischen Gefahren unverzichtbar. Achten Sie auf die vierstellige Kennnummer der benannten Stelle neben der CE-Kennzeichnung auf der Verpackung. Fehlt diese Nummer, eignen sich die Handschuhe nicht für den Laboreinsatz. PSA Kat. III-Handschuhe bieten typischerweise Schutz gegen chemische Risiken und Mikroorganismen. Dabei gelten folgende Normen: EN ISO 374-1:2016+A1:2018 für chemische Risiken und EN ISO 374-5:2016 für den Schutz vor Mikroorganismen.
2. Material nach Anwendung wählen
Prüfen Sie beim Umgang mit Chemikalien immer das Sicherheitsdatenblatt (SDS) der Chemikalie und die Durchbruchzeiten-Tabelle des Handschuhherstellers bei der Handschuhauswahl.
Nitril schützt zuverlässig gegen Öle, Fette, Säuren und Basen im pH-Bereich 4–10. Doch Vorsicht bei organischen Lösungsmitteln: Bei Chemikalien wie Aceton durchdringt das Material dünne 0,13-mm-Handschuhe oft bereits in unter einer Minute.
Latex punktet mit der besten Elastizität und taktilen Sensitivität – ideal für präzise biologische Arbeiten. Der Nachteil: Laut der European Centre for Allergy Research Foundation (ECARF) reagieren zwischen 1 und 1,37 Prozent der allgemeinen europäischen Bevölkerung allergisch auf Latex. Die Zahlen fürBeschäftigte im Gesundheitswesen liegen in der Regel höher. Latex versagt bei organischen Lösungsmitteln, Ölen und Fetten.
Neopren bietet den besten Schutz für starke Säuren und Basen (pH 11–14), Phenole und anorganische Lösungsmittel – die erste Wahl beim Umgang mit aggressiven Chemikalien. Allerdings taugen Neopren-Handschuhe weder für den Lebensmittelkontakt noch zeigen sie gute Leistung bei organischen Lösungsmitteln.
3. Durchbruchzeit beachten
Orientieren Sie sich an den Hersteller-Tabellen für Chemikalien-Durchbruchzeiten. Denn: Ist die Chemikalie erst auf der Haut, ist es zu spät. Eine Durchbruchzeit von 30 Minuten gilt als Standardschutz, 240 Minuten als sehr hoher Schutz. Der EN16523-Permeationstest misst von 0–480 Minuten. Einweghandschuhe bieten nur Spritzschutz und müssen sofort gewechselt werden, sobald sie mit einer Chemikalie in Kontakt kommen. Daher gilt: Durchbruchzeiten dienen nur als Richtwert. Die Messung erfolgt unter kontrollierten Laborbedingungen, die reale Situationen nicht nachbilden. In der Praxis fallen die tatsächlichen Werte oft deutlich niedriger aus, weil Umgebungstemperatur und mechanische Beanspruchung durch Handbewegungen die Schutzwirkung reduzieren. Tools wie StarGuard Select helfen, schnell passende Handschuhe zu finden. Laboranten geben dafür lediglich bis zu fünf Chemikalien in das Online-Tool ein. Basierend auf umfangreichen Durchbruchzeit-Tests zeigt das Tool, welche Handschuhe am besten passen.
4. Richtige Dicke strategisch wählen
Die Balance zwischen Sicherheitsanforderungen und Benutzerkomfort ist entscheidend. Setzen Sie dünne Modelle (4–5 mil ≈ 0,10–0,13 mm) ein, wenn Fingerfertigkeit entscheidend ist. Dickere Modelle (8+ mil ≈ 0,20 mm) kommen zum Einsatz, wenn Chemikalienschutz Priorität hat.
5. Passform bestimmen
Zu enge Handschuhe führen zu Ermüdung der Hände und schränken die Bewegungsfreiheit ein. Zu lockere Handschuhe kosten den Träger Geschicklichkeit und Effizienz – sie erhöhen das Risiko von Unfällen und Verschüttungen oder verfangen sich in Laborgeräten.
Studie des US Bureau of Labor Statistics zeigt: Bei 30 Prozent der Handverletzungen trugen Anwender ungeeignete, beschädigte oder den falschen Handschuhtyp für die Gefährdung. Der Handschuh muss eng anliegen ohne zu spannen, darf keine Falten an den Fingern bilden und sollte 2 bis 3 cm Spielraum am Handgelenk bieten.
6. Allergien proaktiv managen
Latexallergien reichen von leichten Hautausschlägen bis zu lebensbedrohlicher Anaphylaxie, daher sollten Latexhandschuhe komplett vermieden werden, wenn jemand im Labor allergisch ist. Jedes Handschuhmaterial kann Hautempfindlichkeiten verursachen, was oft auf chemische Beschleuniger zurückzuführen ist, die in der Handschuhherstellung verwendet werden. Produkte wie StarGuard Sensitive, die beschleunigerfrei sind, tragen die FDA-Autorisierung „Low Dermatitis Potential" und reduzieren klinisch erwiesen Hautreizungen.
7. Klare Wechselprotokolle etablieren
Wechseln Sie Einweghandschuhe spätestens alle 2 bis 3 Stunden – und sofort bei sichtbarer Kontamination, Rissen oder Chemikalienkontakt. So bleibt die Schutzwirkung zuverlässig erhalten.
8. Regelmäßige Inspektionen sind Pflicht
Prüfen Sie Handschuhe vor Gebrauch durch Aufblasen, um Mikrolöcher zu erkennen, sowie durch visuelle Kontrolle. Achten Sie auf Anzeichen von Verschlechterung wie Verfärbungen, Sprödigkeit, Risse, Durchstiche oder Texturveränderungen, die die Schutzbarriere beeinträchtigen könnten.
9. Intelligentes Handschuh-Management: Mehrere Typen vorrätig halten zur Kostenoptimierung
Führen Sie ein gestaffeltes Handschuh-Lagersystem ein, um Sicherheit und Budgeteffizienz in Einklang zu bringen. Reservieren Sie hochleistungsfähige, teure Chemikalienschutzhandschuhe ausschließlich für Hochrisiko-Aufgaben mit gefährlichen Substanzen, während Sie kostengünstigere Allzweckhandschuhe für routinemäßige Laborarbeiten verwenden. Dieser gezielte Ansatz spart Kosten, indem teure Spezialhandschuhe nicht für risikoarme Aufgaben zum Einsatz kommen. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass jede Aufgabe mit dem angemessenen Schutzniveau ausgestattet ist.
10. Handschuhe richtig lagern
Die beste Qualität hilft nichts bei falscher Lagerung. Bewahren Sie Einweg-Schutzhandschuhe trocken, kühl und lichtgeschützt auf – idealerweise zwischen 10 und 30 °C. Direkte Sonneneinstrahlung, Heizungsnähe oder hohe Luftfeuchtigkeit beschleunigen den Materialabbau. Das verringert die Geschicklichkeit der Handschuhe und das Schutzniveau erheblich. Achten Sie zudem auf das Verfallsdatum auf der Verpackung: Dies bietet ein sicheres Zeitfenster, bevor eventuelle Materialveränderungen auftreten können.